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Wir sitzen gerade in unserem Moggi, es hat geschätzte 43 Grad und fahren durch die Wüste. Gestern haben wir es geschafft und haben Ägypten endlich hinter uns gelassen. Welcome to Sudan! Das heißt, wir haben schon einiges gut überstanden, aber Geschichten haben wir auf jeden Fall genügend aus Ägypten – siehe folgende Story 🙂

Jetzt kann ich euch auch die ersten Wochen unserer Reise näher bringen. Die ersten zwei Stops ohne unseren Mog haben wir ja bereits berichtet. Daher starte ich mit einem sehr glücklichen Anlass, am 31.5. 14:30 Uhr konnte ich den Unimog aus dem Hafen von Alexandria fahren und mich vor den Toren des Hafens mit Harry treffen. Endlich hatten wir ihn wieder, sogar unversehrt und nichts geklaut, ausser einen unserer nigelnagelneuen Unimog Schlüsselanhänger. 🙁 Nach 3 Tagen Behördenwahnsinn in Ägypten konnten wir auch endlich losfahren. Und wenn jemanden denkt, wir hätten in Deutschland viel Bürokratie und unnütze Vorgaben, dann hat er noch nie Ägypten erlebt. Es war wie bei Asterix und Obelix mit dem Passierschein. Ich durfte unseren Agenten mit in den Hafen begleiten, 2 Tage a 6 Stunden. Ich habe also mitbekommen, wo wir überall hinmussten, welche Zettel alle unterschrieben gestempelt und getackert werden mussten (das war übrigens sehr wichtig das tackern, einmal mussten wir bei einem 10 Minuten warten, bis neue Tackernadeln besorgt waren). Und gebrüllt und gestritten wurde auch viel….  Wir konnten es nicht erwarten, endlich frei zu sein und alles so zu machen wie wir wollten. Welcome to Egypt! 

Unser Agent Salah – wollte unbedingt aus dem Hafen fahren 🙂
Unser Moggi vor der Führerscheinstelle – ich habe leider direkt das Kabel oben abgerissen…. große Aufregung und kurzer Stromausfall 😀

Ein kleiner Exkurs, Ägypten ist seit dem Militärputsch unter der Kontrolle des Militärs. Das Militär ist in alles involviert, jedes Staatsgebäude gehört dem Militär und wird nur an die Regierung ausgeliehen. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Anschläge auch Militärstationen. Daher muss man vorweg wissen, als Individualreisender mit eigenem Auto muss man durch diverse Militär- Checkpioints auf der Strasse. Diese kosten echt Zeit und Geduld, insbesondere als Ausländer. Bei der Führerscheinstelle in Alexandria habe ich einen ägyptischen Führerschein und Fahrzeugschein bekommen. Diesen muss man bei den Kontrollen inkl. Der Pässe vorzeigen. Aber nur dem Beamten an der Strasse, das reicht nicht. Immer sitzt im Toyota Hilux noch ein höher gestellter Beamte der auch gerne noch mit einem reden möchte, einfach nur aus Neugierde.So werden aus jedem Checkpoint ca. 10 Minuten. Und jedes mal werden wir verabschiedet mit Welcome to Egypt. 

Da es in Alexandria keine Möglichkeit gibt, zu campen sind wir direkt los Richtung Kairo. Wir mussten allerdings eine Nacht Zwischenstopp auf einem Rastplatz machen. Ein sehr gepflegter neuer Platz, mit McDonalds und allem drum und dran. Wir kauften erstmal Wasser, nahmen klar endlich  ein Abendessen bei McDonalds ein, der Ramadan machte uns langsam schon sehr zu schaffen. Nun denn die erste Nacht ging los. Um es vorwegzunehmen, es wurde keine schöne Nacht. Ab ca. 23 Uhr begannen Jugendliche auf unser Auto zu springen und Fotos zu machen. Das war schon unangenehm. Ab halb 1 kamen zwei Männer und hämmerten gegen unsere Tür und schrieen irgendetwas auf Arabisch und wir sollten rauskommen. Uns ist erstmal das Herz stehen geblieben, was wollten die Typen mitten in der Nacht von uns? Aussteigen kam erstmal nicht in Frage. Man weiss ja nie. So ging es noch eine halbe Stunde weiter, es wurde auf beiden Seiten immer lauter. Schließlich kam ich auf die Idee, dass wir die Tourist Police anrufen. Die können wenigstens englisch (bei der normalen Polizei haben sie einfach aufgelegt). Nun nach 5 Minuten warten kam ein Officer ans Telefon, der uns übersetzen konnte. Das einzige was die lautstarken Herren von uns wollten, was den Passport und den Führerschein zu sehen, da es sich bei den beiden um undercover Geheimpolizei handelte. Nach ein bisschen hin und her (und immer wieder its dangerous for your life when you stay here) kam Welcome to Egypt und you can stay here. Vielen Dank damit war die erste Nacht gegessen, zwei Augen konnte ich nicht mehr richtig zumachen, mit einem immer wachsam. 🙂 

Aus dem viel zu kurzem Schlaf wurden wir wieder durch Schläge gegen unsere Tür aufgeweckt. Ein Officer stand grinsend da und sagte its seven o’clock in the morning. Thank you very much, sonst hätten wir ja fast verschlafen…..

Nun denn auf zur Al Sorat Farm, dort soll es eine nette Kanadierin geben, in deren Garten wir campen können. Klingt nach der letzten Nacht wie der Himmel auf Erden für uns. 🙂

 

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Eberhard Hewicker
Juni 17, 2018 at 18:36 Reply

Danke für den Bericht!
Alle meine Vorurteile sind bestätigt.

Anne
Juni 18, 2018 at 12:42

Ging uns ähnlich! Ägypten war wirklich anstrengend… Wir sind froh, jetzt im Sudan zu sein.

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