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Wir verließen schweren Herzens die Masai Lodge. Aber jetzt ging es für uns endlich Richtung Meer! Nach Alexandria das erste mal wieder auf unserer Reise! Wir freuten uns schon richtig. Seen und Flüsse hatten wir zwar genügend gesehen auf dem Weg, aber aufgrund der Bilharziose lädt das Wasser nicht zum schwimmen ein. In so gut wie jedem stillem bzw. leicht fließendem Wasser sind diese kleinen Parasiten unterwegs, die sich nachdem sie ihren Zwischenwirt, eine Wasserschnecke, verlassen haben, gerne in der menschlichen Leber einnisten und nach einiger Zeit auf weitere Organe übergehen, die bis zum Tode führen kann. Behandlung ist eine einfache Wurmkur. Eine 100% Genesung ist aber meist nicht der Fall, sondern man muss immer wieder zum Arzt. Also sollte man die Infektion unserer Meinung nach tendenziell vermeiden. ? Aber das Meer galt als sicher!

Also los ging es. Mit einem Stopover sollten wir es schaffen. Ich muss auch noch lobend erwähnen, dass wir bis dahin wirklich nett von der tansanischen Polizei behandelt wurden. Wir hatten schon wirklich Horror-Geschichten von anderen Reisenden gehört. Die eine hat einen Strafzettel bekommen, weil sie zu langsam gefahren ist, der andere, weil die Polizisten im verklikkern wollten, dass seine Reifen abgelaufen sind (als wie wenn es für Reifen ein Ablaufdatum geben würde…. ;)), dem nächsten, weil er angeblich zu schnell gefahren ist (die Polizei manipuliert gerne die Fotos der Speed-Kamera). Also insgesamt sollte die Polizei sehr korrupt in Tansania sein. Wir haben nach jeder Polizeikontrolle ohne zu zahlen auf unsere Holzkiste in der Mitte des Fahrerhauses geklopft und dachten, wir sind eine Ausnahme, weil wir immer so freundlich sind….. Aber auf der Snake Farm haben wir dann den wirklichen Grund erfahren. Die Polizisten haben ein Schreiben vom Tourismus Minister erhalten, vorerst Touristen in Ruhe zu lassen. Das hält dann meistens für 3-4 Monate. Also lucky us, dass wir genau diesen Zeitraum erwischt haben. Ganz glimpflich kamen wir allerdings nicht um alle Polizeikontrollen. Kaum aus Arusha raus winkte uns schon eine Polizistin zur Seite. Ich hatte schon im Gefühl, jetzt könnten wir was zahlen. Sie ging kritisch ums Auto herum und fand auch was! Uns fehlten aufgeklebte Reflektoren auf der Rückseite und ein Streifen auf der Seite. Summa summarum sollten wir, weil es zwei Vergehen waren 60.000 TSH berappen (umgerechnet ca. 24 Euro). Aber so nicht mit Harry. Er also auf die Tränendrüse gedrückt, wir wären arme Reisende und könnten uns das nicht leisten. Eigentlich haben wir ja auf unserer Reise die Policy, dass wir keine Bestechungsgelder zahlen. Bis zu diesem Tag haben wir das auch geschafft und kein einziges Mal (bis auf die Einfuhr in Ägypten, aber das war ja ein Pauschalpreis) Bestechung gezahlt. Aber wenn man es anders auslegt, haben wir nur über die Höhe der Strafe verhandelt. Nach ein bisschen Dackelblick haben wir schließlich nur 5.000 TSH (2 Euro) gezahlt. Alles für unser Budget! 😉

Der Stopover war bei zwei Männern auf einem eher rustikalen Campingplatz, aber sehr nett. Wir konnten unsere Wassertanks auffüllen, auch mit eher rustikalem Wasser (eher braun), und die Donkey Shower (eine Tonne mit Wasser unter der ein Feuer zum erwärmen angezündet wird) wurde auch direkt angeheizt. Nach einer sehr ruhigen Nacht (bis auf der blöde Hahn der ab 6 anfing zu schreien) ging es los weiter Richtung Meer. Der Großteil der Strecke war geteert, nur die letzten 45 km waren graveld Road. Man merkte, dass man Richtung Meer fuhr, die Luft wurde feuchter und langsam sah man immer mehr Palmen. Man fühlte sich schon ein bisschen an die Karibik oder Südsee erinnert mit weißem Boden und Palmen, die im Wind wehen. Die Luftfeuchtigkeit stieg auch noch so weit an, dass es richtig feste anfing zu regnen. Nicht allzu gut für die Strecke auf der graveld Road ? Der Teil besteht nämlich aus roter Erde. Mit der hatten wir schon in Uganda am Bekanntschaft gemacht. Sobald ein paar Tropfen Regen gefallen sind, wird die Strecke zur Schmierseife (in Uganda war das am Berg mit einem steilen Abhang nicht ganz so lustig, als der Unimog hinten ausgebrochen ist… ?). Insbesondere ein Hügel, selbst die Motorradfahrer sind hier von ihren Möppen gestiegen. Und das will schon was heißen! Langsam machten wir uns an den Hügel, es war schon eine Schar an Schaulustigen da. Als wir langsam hinten ausbrachen, sah ich mich schon feste schippen. Aber mit Allrad und Differnetialsperre ging’s dann doch den Hügel rauf. ?

Es war so herrlich, dass wir insgesamt 6 Nächte dort blieben. Wir hatten einen extremen Tidenhub, das Wasser ging über Tag über 500 Meter zurück. Dafür war das Wasser so warm, bestimmt um die 35 Grad mit aber ordentlich Brandung. Wir verbrachten die Tage immer schön lauschig am Strand, mit schönem Bad in den Wellen, haben schön gekocht und sind abends früh ins Bett. Für die letzten zwei Nächte trafen wir noch zwei andere Deutschen mit Truck, Axel und Jana. Mit den beiden machten wir uns noch zwei letzten schöne, feuchtfröhliche Abende! ?

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