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Wir verlassen Luxor und machen uns auf Richtung Aswan. Die Hitze wird immer schlimmer, neben der Sonne, die vom Himmel brennt kommt noch ein Wind dazu. Man möchte denken, schön, wenigstens der Wind bringt ein bisschen Abkühlung. Aber falsch gedacht, der Wind fühlt sich in etwa so an, wie wenn einer einem einen Föhn ins Gesicht hält. Es trägt nur zum Unwohlsein bei. 😉 Nun ja wir kommen mittlerweile tagsüber im Schatten auf 48 Grad, in der Sonne will ich es garnicht wissen, aber bestimmt etwas über 50. Es ist also wirklich heiß, so eine Hitze habe ich noch nicht erlebt. Selbst in unserem Unimog heizen sich die Wassertanks, die innerhalb des Fahrzeugs liegen, auf und nur heißes Wasser kommt aus dem Hahn. Nachts ist es wie eine Heizung, auf der wir liegen (die Tanks sind ja unter unserem Bett). Alles ist heiß, wenn wir die Stühle auspacken, die wir im Auto verstaut hatten, ist das Gestänge einfach von der Außentemperatur so heiß, dass man es fast nicht anfassen kann. Die Kleidung ist so warm, wenn man geduscht hat und sich anzieht, ist es wie wenn man in unserem Winter Socken auf die Heizung legt. Eigentlich hätte man garnicht duschen müssen, man ist ja eh wieder nach kurzer Zeit komplett naß geschwitzt.

Eine Sache kommt noch erschwerend hinzu, in Aswan fahren wir einen Stellplatz an, Adams Home. Ein nubisches „Guesthouse“, vor dem wir sicher parken können und die Toiletten und Duschen mit verwenden können. Also keine Klimaanlage und zu unserer Enttäuschung auch kein Schatten…. 🙁 Also sind wir hier der Hitze voll ausgeliefert. Adams Home liegt auch ca. 7 km von Aswan entfernt, auf der anderen Nilseite. D.h. auch mal kurz in ein klimatisiertes Café fällt aus. Man fragt sich jetzt bestimmt, warum wir denn dann dort geblieben sind. Nun wir mussten 3 Nächte bleiben, da wir hier unser Visum für den Sudan beantragen mussten (Dauer 24 Stunden) und zum Traffic Court, um ein Zertifikat zu bekommen, dass wir keine Strafzettel mehr für unsere Nummernschilder haben. Das stellte sich auch als nicht ganz so einfach heraus, leider lag auf unseren Nummernschildern noch eine Strafe von 2014 vor (die Ägypter checken nicht die Strafzettel bevor sie die Schilder neu verteilen, sondern erst bei Abgabe). Das bedeutete auch wieder ein bisschen hin und her (nichts geht in Ägypten ohne Hassel… :)). Wir hatten allerdings ein riesen Vorteil in Aswan, der Cousin von unserem Vermieter, Mo, hat uns überall hingefahren und geholfen. Wir wurden auch zu ihm nach Hause eingeladen, um mit seiner Frau und seiner Tochter zu essen.

Um auch noch ein bisschen Zeit totzuschlagen, haben wir auch eine kleine Bootstour auf den Nil gemacht. Der Nil ist überraschend kalt in Aswan. Man hatte eine herrliche Brise während der Bootsfahrt. Aber aufgrund der Hitze kamen wir zu nicht viel mehr Sightseeing. Unser Zufluchtsort war McDonalds, klimatisiert und auch während dem Ramadan tagsüber was zu essen. 🙂

Und noch eine negative Sache verbinden wir mit Aswan. Seit wir in Kairo angekommen sind, hatte ich einen kleinen Ausschlag unter den Armen. Leider wurde es immer mehr. In Aswan breitete sich der Ausschlag immer weiter über meine Hände aus. Nun was macht man, wenn man in der Hitze sitzt und einen unbekannten Ausschlag bekommt, man fängt an zu googeln. Oha zack ich war mir sicher, ich müsste scabies, Krätze, haben. Was macht man, wenn man die Krätze hat? Genau in die Apotheke eine Creme holen, sich um 10 abends duschen (damit man wenigstens nicht mehr so viel schwitzt) und sich dann von oben bis unten mit dieser Creme eincremen (und nichts auslassen, dahin könnten sich ja die Milben hin verziehen), und zwar für die nächsten drei Nächte ohne Duschen dazwischen (wahnsinnig angenehm bei 50 Grad). Tja und da es ja leider nichts bringt, wenn man das alleine macht, musste auch Harald mitmachen. Sonst könnte man ja PingPong spielen mit den kleinen Milben. Nun mit Eincremen ist es aber auch nicht getan, man muss auch alles Sachen waschen (Bettzeug, Klamotten, Handtücher etc.) und zwar bei mindestens 60 Grad. Wofür hatten wir unsere schöne Tonne dabei und wenn es schon 50 Grad Außentemperatur hat, sollten 60 Grad in der Sonne easy zu erreichen sein. Also hat Harry, in strömend schwitzend, dampfend heißes Wasser in unsere Tonne gegeben und nach ca. 1 Stunde wieder versucht auszuspülen. Das Wasser war so heiß, man konnte es kaum anfassen. So sollte es die nächsten 3 Tage gehen. Doch ziemlich aufwendig. Vielleicht ist es doch besser, wenn wir einen Hautarzt aufsuchen. Gesagt getan, Mo hat uns um 10 Uhr abends zu einem Hautarzt gebracht. Früher machen die Ärzte in Ägypten selten auf. Wir trafen auf einen super freundlichen, sehr gut englische sprechenden, kompetenten Arzt. Schon nach dem ersten Blick wusste er was es war, KEINE KRÄTZE! Nein es war Röschenflechte, die wahrscheinlich durch einen Virus ausgelöst wurde und immer mehr wird. Sollte aber nach ca. 6 Wochen wieder zurückgehen. Damit es nicht ganz so feste wird, sollte man Antihistaminika und Kortisonsalbe nehmen. Ich war so froh auf dem Heimweg! Himmlisch!

Nach endlos heißen 3 Tagen ging es weiter nach Abu Simbel. Hierzu gibt es nicht viel zu erzählen. Nach den 3 Nächten im Backofen haben wir uns eine schöne Eco Lodge gebucht mit Airconditioning. Die Freude war so groß als wir angekommen sind. Am nächsten Morgen sollte es direkt weiter Richtung Grenze gehen. Je schneller wir aus der Hitze rauskommen, umso besser. Also kleiner Hinweis, auch wenn es im Mai/Juni leerer ist in Ägypten, es macht keinen Spaß. Erstens ist Ramadan und zweitens ist es so heiß, dass man fast umfällt… 😉

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Nico
April 21, 2019 at 22:50 Reply

Hallo ihr Lieben Reisenden,

ich habe mal eine Frage bezüglich des Sudan Visums. Warum habt ihr es erst in Assuan beantragt? Würde das nicht schon vor Abreise aus Österreich / Deutschland gehen. Wo müsste ich denn das Visum für Sudan in Assuan beantragen. Und meine letzte Frage. Um den Zwischenstopp in Assuan komme ich wegen des Besuchs beim Traffic Department nicht drum rum oder?

Verfolge eure Berichte mit großem Interesse.
Absolut geniale Reise
Liebe Grüße Nico

Harry
April 24, 2019 at 17:40

Hallo Nico,
wir haben im Vorfeld gar keine Visa beantragt, da wir den genauen Zeitplan noch nicht kannten und es nach unseren Recherchen auch keine Probleme geben sollte die Visa unterwegs zu bekommen. Mittlerweile hat sich das insbesondere im Fall des Sudans wohl geändert. Ich habe gehört, dass es in Assuan nicht mehr möglich sein soll ein Visum zu bekommen. Das geht wohl höchstens noch in Kairo, ist da aber auch teurer. Genauere Informationen habe ich allerdings auch nicht. Am besten hörst du dich auch mal in der Facebook Gruppe „Overlanding Africa“ um. Dort gibt es zu diesen Themen die aktuellsten Informationen. Ggfs. kannst du auch Heidi und Werner unter https://wenn-nicht-jetzt.com/ kontaktieren. Die beiden sind vor ein paar Wochen durch den Sudan in Richtung Äthiopien gefahren.
Der Stop beim Traffic Court in Assuan für das Certificate of no fines ist nach unseren Informationen immer noch obligatorisch und nicht zu vermeiden.
Viele Grüße und weiterhin viel Erfolg beim Planen deiner Reise
Harry

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