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Nach dem kleinen Ölproblem ging es also los Richtung Zambia. Wir freuten uns schon richtig, denn dort wollten wir endlich wieder eine Safari machen, eigentlich schon seit Uganda waren wir in keinem Nationalpark mehr. Also los ging’s Richtung Grenze. Dazwischen wieder einige Polizeikontrollen, die leider jedes Mal nach Geld oder Essen gefragt haben. In keinem anderen Land wurden wir so oft von der Polizei nach „Geschenken“ gefragt. Ob wieder die vermehrte Entwicklungshilfe damit zu tun hat, dass sich die Leute so verändert haben? Das der Gedanke gekommen ist, der Weiße verteilt Geld ohne Gegenleistung? Man weiß es nicht, es macht einen aber schon traurig. Wir haben ja von so vielen Leuten gehört, wie toll Malawi sei – The warm Heart of Africa. Und wir hatten uns so gefreut. Leider scheint sich Malawi in den letzten 2-3 Jahren sehr stark verändert zu haben, zumindest dort wo wir waren. Aber es berichten auch andere Reisende, die Malawi von früher kennen. 

Also zurück zur Reise. Nun wir kamen an der Grenze an, auf Malawi Seite kein Problem, Pass und Carnet wurden zügig ausgestempelt. Dann eine kurze Fahrt an die zambische Grenze. Immigration auch kein Problem, für 50 USD gabs das Visum, Customs auch alle sehr freundlich. Hier mussten wir nur Carbon Tax (eine Art Umweltsteuer) in zambischen Kwatcha entrichten. Die hatten wir noch nicht. Also ab zum Tauschonkel. Leider gab es nur einen. ? Man muss sagen, ich hab schon für Customs angestanden, um alles zu regeln und Harry ging kurz raus um das Geld zu wechseln. Es dauerte und dauerte. Die Zolldame meinte dann ich sollte doch mal nach meinem Freund schauen. Also ging ich raus und sah Harry umringt von 3 Männern und einer Frau die wild gestikulierend auf ein großes gelbes Plakat zeigten. Ich also lachend hin, denn das war das Plakat für die Yellow Comesa Card, die wir ja extrem günstig in Äthiopien auch für Zambia geschossen haben. Aber die Herrschaften wollten Harry erklären, dass unser Wisch nicht der korrekte wäre, sondern den, den sie verkaufen. ? Am besten fanden wir dann noch die Aussage, die äthiopische Versicherung wäre nicht gültig, weil das Auto nicht in Äthiopien zugelassen wäre – aber wenn wir es in Zambia abschließen, ist das Auto doch auch nicht in Zambia angemeldet. ? Manchmal versuchen sie es aber auch mit alles Mitteln. Ich musste nur lachen und hab Harry dann aus dem Pulk gezogen. Man muss immer freundlich und respektvoll bleiben. Das sollten wir noch lernen im nächsten Schritt. 

Also Zoll war durch, dann zur Straßenbehörde, dort mussten wir noch Road Tax zahlen. Die Behörde hatte ein ganz neues Gebäude und sogar einen neuen Computer mit einem neuen System zur Berechnung der Steuer. Wir wussten von anderen Reisenden, dass wir für die Road Tax wirklich jeden einzelnen Wegpunkt angeben müssen, denn wenn man nur Ein- und Ausreiseort angibt, muss man bei Abweichen von der direkten Straße eine ziemlich hohe Strafe zahlen (um die 40 USD). Also wir alles angegeben, der Kollege dort hatte bei der Einstufung des Fahrzeugtyps etwas Probleme. Schließlich stufte er uns als Truck (2-3 Achsen) ein. Zappzerapp meinte er unsere Route kostest 280 USD Road Tax. Wir bitte was. Das System könnte auch keine Abseitsstrassen berechnen, sodass es zwischen den Orten immer nur auf der Hauptstraße berechnete und eine riesige KM Anzahl rauskam. Also das konnte nicht stimmen, wir also hin und her. Wir wussten von anderen, die mit dem Unimog 30 USD gezahlt haben, aber an einer anderen Grenze ohne Computer…. naja also alles in allem diskutierten wir 2 Stunden rum, aber es half nix, sie sahen nicht ein, dass sie uns falsch ins Computersystem als gewerblicher Truck eingestuft hatten und auch dass sie Kilometerberechnung vollkommener Schwachsinn war. Wir waren auch beim Manager und wir merkten, dass sie wussten, dass es falsch war. Aber insbesondere vor einem Weißen kann man keinen Fehler eingestehen. Also gaben wir nur den direkten Weg nach Livingstone an, das waren 110 USD. Die musste man zahlen, natürlich in bar, keine Kreditkarte und in USD nicht in Kwatcha…this is africa. Wir bekamen aber einen ausgedruckten Beleg mit allen Emblemen und Stempeln. Es war also keine Korruption, sondern nur Unfähigkeit. 

Nun gut, nach der Road Tax mussten wir noch Council Levy Fee bezahlen, die war nicht mehr so teuer. Dann kam zum Schluss nochmal ein Polizist, um nochmal wirklich alle Papiere zu kontrollieren. Er schaute wieder unsere Comesa so genau an, von vorne und hinten und las noch das Kleingedruckte. Dann meinte er zu mir, er ist sich jetzt nicht sicher ob die Versicherung für die durchgestrichen oder nicht durchgestrichenen Länder gilt… ? ich musste mir jede bissige Bemerkung verkneifen, lächelte ihn an und meinte nur die nicht durchgestrichen, wir kommen ja schließlich aus Malawi und Tanzania, dort war es überall kein Problem… Schließlich ließen sie uns endlich fahren – und wir dachten als wir zur Grenze gefahren sind, das wird unser schnellster Grenzübergang… Falsch gedacht, insgesamt verbrachten wir 4 Stunden an der Grenze. Aber neben den ganzen Ärgernissen muss man sagen, dass sie Zambianer alle super nett und höflich waren. Ich wartete öfters draußen beim Auto während Harry drinnen beim diskutieren war. Es kamen so viele Soldaten und Angestellte vorbei, um mich zu fragen, ob alles ok ist oder ob wir Hilfe brauchen und haben sich ein bisschen mit mir unterhalten. Sehr nette Leute! Schon wieder war das Phänomen da, kaum über die Grenze sind die Menschen so ganz anders. Wir freuten uns trotz der Grenze schon auf Zambia! 

Unser erster Stopp war direkt hinter der Grenze in Chipata. Dort fuhren wir einen netten Campingplatz an, Mama Rulas, mit cooler Bar. Dort trafen wir noch einen jungen südafrikanischen Tourguide. Mit ihm verbrachten wir einen lustigen Abend an der Bar und machten uns am nächsten morgen auf Richtung South Luangwa – illigalerweise, denn dafür hatten wir keine Road Tax gezahlt… ?

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