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Über einen Freund meiner Eltern (Dank hier nochmal an dich – Wolfgang!) konnten wir zu zwei österreichischen Frauen (Mutter und Tochter) Kontakt aufnehmen, die zwischen Mount Meru und Mount Kilimandscharo ein Hilfsprojekt (Africa Amini Alama) leiten. Wir fuhren also aus Arusha los einmal um den Mount Meru. Schon die Anreise war abenteuerlich aber auch beeindruckend durch das Masai Gebiet.

Erstmal gebe ich euch ein bisschen Hintergrund Infos zu dem Hilfsprojekt an sich. Africa Amini Alama wurde von der studierten Juristin und Ärztin DDr. Christine Wallner 2009 ins Leben gerufen. Christine, wir konnten sie selber kennenlernen, ist eine wahnsinnig charismatische Frau mit einer beeindruckenden Vita. Sie hat auch eine Biografie veröffentlicht, auch um das Hilfsprojekt bekannter zu machen – Mama Alama – sehr lesenswert! ? Sie kam mit 65 nach Tansania und wollte nur eine Safari machen. Auf dem Weg zur Safari fand sie eine sehr kranke Frau und wollte diese in das nächste Krankenhaus bringen. Als es keine adequate Versorgung gab, verarztete Christine die Frau einfach selber. Sie merkte dabei wie groß die Not der Einheimischen nach guter ärztlicher Versorgung war, insbesondere für die Frauen. Sie richtete sich daher ein kleines Zelt unter dem Baum ein, um welchen sich in der heutigen Zeit das Momella Hospital befindet. Neben dem Krankenhaus (mit Augenklinik, Zahnarzt, Gynäkologie, Ultraschall und Röntgengeräten etc.) baute sie auch eine Station für Naturheilkunde (inkl. Homöopathie) auf. All das tat sie in Zusammenarbeit mit ihrer Tochter Mag. Dr. Cornelia Wallner-Frisee. Heute besteht Africa Amini Alama aus vier Säulen – Medizin, Bildung, Soziales und Lodging. Die Säule Medizin hatte ich schon ein wenig beschrieben. Um die Bildung von mittellosen Masai und Meru Kindern zu fördern, bauten sie Grundschulen auf, um eine hochwertige englische Grundausbildung (inkl. dem Montisori Gedanken) zu gewährleisten. Als wir zu Besuch waren, wurde gerade eine weiterführende Schule gebaut, da der erste Jahrgang aus der Grundschule bald seinen Abschluss feiert. Neben den Schulen bauten sie auch Ausbildungsstätten für Kfz-Mechaniker, Maurer und Schreiner auf, in welchen die Jungendlichen eine dreijährige Ausbildung in dem jeweiligen Fachgebiet erhalten (ähnlich dem deutschen Modell einer Berufsschule).

Die Säule Soziales beinhaltet die Unterstützung von Frauengruppen. Zum Beispiel können die Frauen Nähkurse besuchen und in einer Schneiderei mitarbeiten – somit verdienen sie sich ein wenig Geld dazu. Denn oft ist es so, dass die Frauen von ihren Männern noch nicht mal genügend Geld erhalten, um die Kinder zu ernähren. Zusätzlich unterstützen sie auch Familien in Not, z.B. durch die Errichtung oder Reparatur von Häusern und nehmen Waisenkinder in ihrem Waisenhaus auf, um Ihnen ein liebevolles Zuhause zu bieten. Bei unserem Aufenthalt nahmen wir uns einen kompletten Tag Zeit, um uns fast alle Einrichtungen (für alle hätte ein Tag nicht ausgereicht) zeigen zu lassen. Das Krankenhaus war wirklich in einem top Zustand, verglichen zu dem ugandischen Krankenhaus. Beeindruckend war auch die Augenklinik mit sozusagen Optikerladen mit Brillen für 1$. Die Gläser für die Sehhilfen können dort geschliffen werden. Auch ein Besuch in der Computerschule war klasse, dort lernen die Jugendlichen den grundsätzlichen Umgang mit Google, PowerPoint, Excel, Word etc. Wir haben uns zu einer Gruppe von Schülern dazugesetzt und uns zeigen lassen, was sie alles schon können. Also definitiv mehr als ich mit 16 in Excel ?. Auch die Ausbilder bei den Schreinern, Mechanikern und Maurern waren extrem stolz uns zu zeigen, was die Lehrlinge alles können.

Das Projekt lebt natürlich auch von Volunteers, wir trafen etliche Lehrer dort, auch eine Gruppe von Schreinern aus der Schweiz, die die Ausbildung der Lehrlinge unterstützt haben. Es kommen auch immer wieder spezialisierte Ärzte aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz, um bestimmte Operationen durchzuführen. Oder wir lasen auch von einen Bäcker, der dort eine Backstube gebaut hat und den Einheimischen dort das Brotbacken nach deutscher/österreichischer Art gezeigt hat.

Die vierte Säule sind die Unterkünfte, die auch durch Spenden und tatkräftiger Unterstützung aus Europa erbaut wurden. Hier gibt es vier unterschiedliche Lodgen, die Nature Homes, Hotelinis, Hillside Retreat und die Masai Lodge. Die Einnahmen der Unterkünfte gehen auch in die anderen Projekte ein. Wir durften mit unserem Camper eine Nacht bei den Nature Homes stehen und zwei Nächte (wir haben nochmal verlängert ?) bei der Masai Lodge. Soweit ich weiß, die einzige Lodge im Masai Land. Christine und Cornelia setzen sich auch sehr für die Masai ein, errichten in dem Gebiet Schulen, eine Krankenstation und helfen mit sozialen Projekten. Aus Dankbarkeit haben die Masai den beiden das Land geschenkt, auf welchen nun die Masai Lodge thront. Solch eine Lodge habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen. Durchdacht von A-Z, die Häuser im Masai-Stil errichtet fügen sich perfekt in die atemberaubende Landschaft, der Infinity-Pool mit seinem kristallklarem Wasser lädt zum schwimmen und entspannen ein, sogar eine kleine Sauna ist dort und meine bis jetzt Lieblingstoilette unter freiem Himmel, echt super! Wir werden sogar von Christine zum Essen und Trinken und allem drum und dran eingeladen (nach unserer Aussage, dass wir uns wirklich ein bisschen schlecht fühlen bei so viel Gastfreundschaft meinte Christine nur ganz trocken, na dann fühlt euch doch schlecht ?). Also wir genossen unsere zwei Nächte voll und ganz mit Masai Speerwerfen, schwimmen, Nature Walk, hervorragendem Essen bei Frühstück, Lunch und Dinner, das Masai TV abends (das große Lagerfeuer), die netten Masai Jungs und Mädchen, die dort gearbeitet haben, also einfach alles. Die Masai fertigen auch gerne ihre Schuhe aus Autoreifen, wir hatten immer ein Auge auf den Jungs, denn unsere Reifen mochten sie schon richtig gern. ? Zum Abschied haben wir zwei von den Jungs sogar mit unserem Unimog fahren lassen, die Begeisterung war riesig! ?

Vielleicht merkt man, dass ich unseren Besuch bei Christine und Cornelia garnicht vollständig in Worte fassen kann. Es sind zwei sehr charismatische, starke Frauen, die wirklich ein beeindruckendes Projekt ins Leben gerufen haben und dieses seit fast 10 Jahre kontinuierlich und stabil ausbauen bzw. auch erhalten. Denn man kann sich vorstellen, zwei Frauen allein im tiefsten Afrika (auch bei den Männer-dominierten Masai) ist nicht immer einfach und es gehört einiges an Mumm dazu! Schaut euch doch mal ihre Website an und wenn ihr mal in Tansania seid, denkt an die Masai Lodge und einen Besuch in Momella! Wir können es nur empfehlen!

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Dr.Dieter Zebisch
Oktober 11, 2018 at 20:00 Reply

ein schönes und sehr beeindruckendes Erlebnis, das Euch sicher im Gedächtnis bleiben wird!

Lieber Wolfgang,
danke für den Kontakt und die Vermittlung des Besuches von Anne und Harry!

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