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Es fragen sich bestimmt viele von euch, warum wir mit unserem Blog so weit zurück hängen. Nun es liegt natürlich nicht daran, dass wir keine Lust mehr haben, euch von unseren Reisen zu berichten! ? Nein, wie schon im letzten Beitrag erwähnt, hatten wir nun echt Kilometer zu schrubben und sind jeden Tag etliche 100 Kilometer gefahren. Also jeden Morgen gegen 6 aufstehen und dann ging es schon los. Man muss ja auch sagen, dass das Reisen im Unimog nicht ganz so komfortabel ist wie im PKW. Keine Klimaanlage, daher die ganze Zeit die Fenster offen, dadurch natürlich immer ordentlich Fahrtwind um die Nase aber auch das seichte Geräusch des Motors ? – dazu heizt sich dieser auch ganz gerne auch und heizt noch von unten. Es soll einem ja nicht kalt werden ? Also was ich eigentlich sagen möchte, wenn man gegen 4 an seiner Übernachtungsstätte ankommt, ist man ziemlich hinüber. Da geht meistens nur noch ein schnelles Essen und ein paar Bierchen (die müssen sein) und dann schon wieder ins Bett. Falls ihr euch das jetzt romantischer vorgestellt habt…

Also von Dar bis zur Grenze nach Malawi waren es rund 950 km. Insgesamt hatten wir drei Stops eingeplant. Es ging auch ganz gut, nur der Verkehr war ziemlich stark. Gleich ausfällt der ersten Etappe machten wir direkt wieder Bekanntschaft mit der örtlichen Polizei. Wir sind geblitzt worden! – mit 56 km/h – wurde uns zumindest auf einem verschwommenen Handyfoto gezeigt, dass der Polizeibeamtin per What’s App geschickt wurde. Wir konnten jetzt auch nicht so richtig nachvollziehen, wo das Foto gemacht wurde (vor dem Ortsschild oder dahinter). Egal, wenn wir in Afrika eins gelernt haben, dann ist es: es bringt nichts darüber zu diskutieren, ob man was gemacht hat, wenn die Polizei „offensichtliche“ Beweise hat – dann kann man nur noch über den Preis verhandeln. Und das taten wir natürlich wieder kräftig und kamen mit 4 Euro davon. Aber ein Erlebnis muss ich noch positiv hervorheben, einmal wurden wir von einem Polizisten erwischt, als wir im Überholverbot überholt haben (natürlich stand direkt auf dem nächsten Hügel ein Polizist). Aber nachdem Harry ein paar nette Worte mit dem Chef im Schatten gesprochen hatte, wurden wir ohne Strafe weitergelesen – Wahnsinn. Eins können wir im Umgang mit afrikanischen Polizisten als Tip sagen, immer freundlich bleiben, keine Verunsicherung zeigen, Ruhe bewahren und respektvoll bleiben. Dann geht eigentlich alles immer easy über die Bühne. 

Also, erster Stop – Tan Swiss Lodge. Auf dem Weg dorthin führte die Hauptstraße durch den Mukumi Nationalpark – d.h. Tiere spotten ohne was dafür zu bezahlen! Nur wenn man ein überfährt, z.B. einen Elefanten, dann kostet das 15.000 USD (ein kleines Äffchen nur 110 USD). Fotos machen oder Anhalten ohne einen Permit gekauft zu haben ist übrigens auch nicht erlaubt. Wir der Name der Lodge schon sagt, wird sie von einem Schweizer namens Josef geführt. Ironischerweise trafen wir dort auf Erich und Maja, ein Schweizer Pärchen, die in Zürich alles verkauft haben und nun mit ihrem Mercedes 1120 Truck die Welt bereisen. Josef hat uns auch ein bisschen was von seinem Leben in Tansania berichtet – seit 17 Jahren lebt er dort. Er ist geplagt mit ein extrem hohen Maß an Vetternwirtschaft und Korruption, die insbesondere für einen Weißen immer teuer ist. Hier geht die Diskriminierung anders herum. ? Was uns überrascht hat, war der Prozentanteil, den Josef einkalkuliert als Verlust aus Diebstahl oder Betrug durch die Angestellten – nämlich 30%. Aber er meinte fast jeder der Angestellten klaut oder betrügt ihn, das muss er so hinnehmen (er hat ja seit 17 Jahren Erfahrung). Sogar seine Stiefkinder, denen er alles finanziert, beklauen ihn. Aber das ist Afrika – wo keiner keinem traut. Traurig aber wahr. 

Nun gut am nächsten Tag machten wir uns auf Richtung eines Farmhauses in der Nähe von Iringa, altes deutsches Kolonialgebiet. ? Die Fahrt führte über etwas höher gelegene Gebiete und wunderschöne Landschaften meist mit blühenden Fliederbäumen in der sonst ausgedörrten, savannenartigen Landschaft mit großen Felsformationen. Zusätzlich gab es noch ein Tal mit hunderten von Baobab Bäumen. Diese Bäume sehen aus wie tot und als ob sie verkehrt herum mit den Wurzeln nach oben wachsen. Es war eine sehr surreale und beeindruckende Landschaft. Auf dem Weg zu dem Campingplatz entschieden wir uns noch auf Anraten von Erich und Maja bei der Ismilia Gorge vorbeizusehen. In der Gorge gab es Felsformationen, wie die bekannten in der Türkei. Höhe Säulen auf Sandstein und oben drauf Lava, sodass diese nicht durch Wind und Wasser schnell abgetragen werden können. Ein ganz schöner Ausflug! Zusätzlich konnten wir auf dem Weg bei einem Farm Shop super Fleisch kaufen, sodass es abends nach längerer Zeit mal wieder selbst gegrilltes T-Bone Steak gab.

Am nächsten Morgen startete die nächste Etappe. Es sollte eigentlich bis kurz vor die Grenze nach Malawi gehen. Es gab nur ein Problem auf dieser Strecke – leider haben wir in einer Stadt die Weighbridge (alle Fahrzeuge über 3,5 t müssen hier rüber und die Achslast wird gemessen) übersehen. Nach 40km stoppte uns ein Pickup. Ich hatte schon ein schlechtes Gefühl. Sofort kam ein Mann an und meinte wir hätten dir Weighbridge nicht beachtet und müssten jetzt wieder mit zurückfahren und dort die 2.000$ Strafe zahlen. Ja die Strafe ist wirklich so hoch, stand immer auf den Plakaten, wo wir sonst drüber gefahren sind. ? Nun gut langsam kannten wir uns ja mit Bestechungen aus, Tanzania hat es uns leider gelehrt. Denn eins muss man auch wissen, macht man als Weißer einen Fehler, dann wird man in Afrika immer richtig zur Kasse gebeten. Also zuerst wollte der Mann 500$ von uns – so viel Bargeld hatten wir garnicht. Wir haben ihn schließlich auf 170$ runtergehandelt. Er hat auch so viel Druck auf uns ausgeübt, dass wir nicht nachgedacht haben und ihm wirklich US Dollar gegeben haben. Wir hätten lieber die Schilling geben sollen. Denn als wir weiterfuhren, habe ich unsere Dollar nachgezählt – es fehlte für Malawi genau 1$ für das Visum (pro Person zahlt man dort nämlich 75$, sehr teuer für das kleine Land…). So ein Mist! Naja wir verbrachten die Nacht nochmal bei Schweizern auf einem Campingplatz beim Ifisi Community Center. Ein Lichtblick des Tages waren noch die hausgemachten Käsespätzle mit Speck und Röstzwiebeln. Die waren wirklich gut! ?

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